Gladbacher Horst Jansen: Einst Lauftalent, heute Spitzenschwimmer bei den Senioren (2024)

Der Mönchengladbacher Horst Jansen zieht seine Bahnen hauptsächlich im Volksbad Mönchengladbach. Und wenn er schwimmt, nimmt er zumeist Distanzen von bis zu 4000 Metern in Angriff. Zur Einordnung: Das sind im 50-Meter-Becken 80 Bahnen. Für Jansen ist der Schwimmsport trotzdem in diesem Ausmaß etwas Neues. Denn einst bedeuteten die Laufbahnen seine Welt, in seiner Jugendzeit war er unter anderem Westdeutscher Juniorenmeister über 5000 Meter.

„Da lief ich noch unter dem Verein Rheydter LC, den es heute nicht mehr gibt. Der Verein hat viele erfolgreiche Mittel- und Langstreckler herausbrachte“, sagt Jansen rückblickend.

Ein Auszug seiner Errungenschaften als Läufer: Mehrfacher Nordrheinmeister, 1973 stand er im Kader für die Junioren-Europameisterschaften und mit der Bundeswehr war er Teilnehmer bei den Militärweltmeisterschaften in Marokko und Algerien. Außerdem nahm er mit der LAV Bayer Uerdingen/Dormagen an der Leichtathletik-Bundesliga teil. „Da holte ich die Punkte über Mittel- bzw. Langstrecke“, sagt Jansen.

An seine Zeiten aus den 1970er-Jahren kommt heute in Mönchengladbacher kaum ein Athlet mehr heran: Die 1500 Meter lief Jansen in 3:48,4 Minuten, die 3000 Meter absolvierte er in 8:10,3 Minuten sowie 5000 Meter in 14:13,2 Minuten. „Da waren Kunststoffbahnen noch eine Rarität, eine der ersten in Westdeutschland war damals in Dülken“, erzählt er. Bis zum Vorjahr war er Lehrer an der Gesamtschule Volksgarten.

Nach 47 Dienstjahren ist er jetzt im Ruhestand: „Ich stehe aber immer noch als Vertretungslehrer im Fach Sport zur Verfügung und unterschrieb gerade einen neuen Vertretungsvertrag“, sagt Jansen.

Inzwischen kann sich Jansen aber nicht mehr vorstellen, zurück auf die Laufbahn zu kehren. Vor einigen Jahren kam er zum Schwimmsport – und entdeckte damit seine neue Leidenschaft. Er ist vor allem im Freiwasserschwimmen aktiv. In dieser Disziplin ist er inzwischen Seriensieger in der Altersklasse 70.

Zuletzt nahm er über die Strecke von 4000 Meter an Wettbewerben in München und am Starnberger See teil. Beide Veranstaltungen hätten unterschiedlicher kaum sein können: Einmal im Dauerregen mit einer Wassertemperatur von 15 Grad Celsius, das andere Mal musste er bei Mal 30 Grad Lufttemperatur beziehungsweise 24 Grad Wasserwärme schwimmen.